In den vergangenen Monaten kam oft nicht nur der Schulunterricht zu kurz. Insbesondere die Berufs- und Studienorientierung rückte stark in den Hintergrund. Die Universitäten hatten geschlossen, die Unternehmen konnten keine Praktika anbieten und auch Berufsfelderkundungstage und Berufsberatung konnten während der Pandemie gar nicht oder nur sehr eingeschränkt stattfinden.

Viele Jugendliche haben sich daher noch nicht für eine Ausbildung oder ein Studium entschieden oder sind noch auf der Suche nach Praktikumsplätzen. Um hier zu unterstützen, setzte der experiMINT e.V. seinen beliebten Berufetag erstmals online um und veranstaltete am 21. und 22.06.2021 den digitalen expoMINT. An den beiden Tagen erlebten mehr als 70 Schüler*innen, wie es sich anfühlen könnte, wenn man Auszubildende*r bei der MöllerGroup, BISONtec, Siemens, Krause-Biagosch, Hettich, PerFact, Miele oder MIT Systemarmaturen ist. Den Schüler*innen wurde vorab Material zugeschickt, es wurde Software zur Verfügung gestellt und Material aus dem eigenen Haushalt verwendet.

So stand auch beim digitalen expoMINT eines im Vordergrund: Das praktische Erleben.

Es wurden ein heißer Draht, der kleinste Motor der Welt und ein Schraubstock aus Metall gebaut. Anhand eines Kugelschreibers erstellten die Jugendlichen selbständig eine Montage-Anleitung und erfuhren, wie wichtig die Automatisierung ist. Außerdem gingen sie auf die Suche nach Kunststoffen im eigenen Haushalt, um deren unterschiedliche Eigenschaften zu analysieren und lernten, wie man eine technische Zeichnung erstellt.

Voller Stolz berichtete Melih, Auszubildender bei Hettich, über die Produkte des Unternehmens „Wenn eine Küche abbrennen würde, dann bleiben unsere Teile übrig.“ Lars Bergmann, Ausbildungsleiter bei PerFact, machte eine Ausbildung als Fachinformatiker*in mit einem Augenzwinkern schmackhaft „Der Vorteil vom Programmieren ist, dass wir es uns nicht merken müssen, wir müssen nur wissen, wo es steht.“

Am Ende waren sich Schüler*innen, Unternehmen und Veranstalter einig. In Zeiten der Pandemie dürfen die Berufs- und Studienorientierung und die Nachwuchsgewinnung nicht leiden. Auch die Auszubildenden sahen einen Mehrwert für sich. Indem sie die Übungen für die Schüler*innen vorbereitet und angeleitet haben, konnten sie ihre Präsentationstechniken verbessern und haben sich nochmal mit dem bereits in der Ausbildung erlernten intensiver auseinandergesetzt.

Der digitale expoMINT war ein voller Erfolg und es gab bereits erste Bewerbungen der Teilnehmer*innen bei den Unternehmen, die sich beim Berufetag des experiMINT e.V. präsentiert haben. Unterstützt wurde der digitale expoMINT durch die REGE mbH, Bielefeld Marketing sowie die Wirtschaftsförderung der Stadt Herford.

In Kooperation mit (Herford):